Seit Jahresbeginn im Aufwärtstrend

Die aktuellen Bestzinsen für Baufinanzierungen bewegen sich immer weiter aufwärts. Die im März stattfindenden zinspolitischen Sitzungen könnten wichtige Impulse für die nächsten Wochen und Monate geben.

Im Januar wurde an der bisherigen Zinspolitik festgehalten und die Entscheidung über den weiteren Kurs verschoben. Nach viel Kritik bestätigte Christine Lagarde, dass die Leitzinserhöhung, wegen der Inflation, in diesem Jahr nicht mehr ausgeschlossen werden kann. „Nach dem Ende der Nettoanleihekäufe werden Zinserhöhungen möglich und der öffentliche Druck, an der Zinsschraube zu drehen, ist zuletzt enorm gestiegen“, ordnet der Geschäftsführer der Qualitypool GmbH, Jörg Haffner, ein. „Noch wurde kein klarer Kurs vorgegeben und auf die nächste zinspolitische Sitzung im März hingewiesen. Gleichzeitig wird versucht, Druck aus der Zinsdebatte zu nehmen. Die mittelfristige Inflationsentwicklung wird weniger dramatisch eingeschätzt, da sich die hohen Energiepreise auf dem jetzigen hohen Stand einpendeln könnten und die Steigerungen dementsprechend kleiner ausfallen sollten.“

Zuletzt haben ökonomische Daten der US-Wirtschaft den Weg in Richtung Zinshöhung bestätigt. „Aktuell wird darüber diskutiert, wann genau der erste Zinsschritt zu erwarten ist und wie viele Zinsschritte wirklich nötig sind, um der hohen Inflation nachhaltig entgegenzuwirken“, erklärt Haffner. „Möglich scheint eine Zinserhöhung im März. Bis Ende 2022 könnte der US-Leitzins auf 1,0% steigen. Wegen der Datenlage werden am Markt noch deutlichere Zinsanstiege diskutiert. Die Anleihen- und Zinsmärke in Europa werden sich nicht entziehen können.“

Zinsveränderung
Leitzins EZB FED
Verbraucherpreise

Bestzinsen für Baufinanzierungen – aktuelle Entwicklung und Ausblick

Die durchschnittlichen Bestzinsen sind seit Jahresbeginn wie erwartet gestiegen:

Bei 10-jährigen Zinsbindungen stieg die Verzinsung von 0,71 auf 0,96%, bei den 15-jährigen von 1,02 auf 1,23%. Dazu erklärt Jörg Haffner: „Die Rendite für 10-jährige Bundesanleihen ist seit Mitte Dezember gestiegen und Ende Januar in den positiven Bereich zurückgekehrt. Ein deutliches Signal, an dem sich die Baufinanzierungszinsen in den letzten Wochen orientieren konnten. Einige Erwartungen sind in diese Entwicklung eingepreist. Wenn die Zinssitzungen wie vorhergesagt ablaufen, könnte sich eine Verschnaufpause der Zinsen anbahnen. Weitere Einflussfaktoren sollten nicht außer Acht gelassen werden.“

Jörg Haffner weist auch auf die Zinserhöhung der Produktpartner: „Auf Antragsseite ist so viel Bewegung wie seit langem nicht mehr. Die Makler sollten Finanzierungsanträge ohne größere Verzögerungen zum Finanzierungsinstitut weiterleiten und nicht abwarten.“
Haffner empfiehlt Kunden, die in nächster Zeit eine Anschlussfinanzierung benötigen, mit ihrem Finanzierungspartner den Abschluss eines Forward-Darlehens mit attraktiver Verzinsung abzuwägen.

Die Tendenzen sind sowohl kurzfristig, als auch langfristig gesehen leicht steigend.